Page 61 - Caridina Ausgabe 4/2016
P. 61
GARNELE, KREBS & CO.
Blaue Floridakrebse haben durch ihre kräftig blaue
Färbung und die anspruchslose, tagaktive Art bereits
ihren Weg in viele heimische Aquarien gefunden. Sie
stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasser-
parameter und können auch von Anfängern gehalten
und gezüchtet werden.
Wie der Name erkennen lässt, stammt die ur-
sprünglich braune Naturform dieser Krebse aus Flo-
rida, die blaue Färbung ist eine Zuchtform. Leider
werden sie im Handel oft als Zierhummer angebo-
ten, es handelt sich aber um Dekapoden (zehnfüßige
Krebstiere), die zur Familie der Cambaridae gehören
und im Süßwasser leben.
Floridakrebse sind in der Lage, alle Gliedmaßen
nachzubilden. Zum Glück, denn oft verlieren sie diese
im Kampf, bei Paarungen oder Fehlhäutungen. Eine
fehlende Schere beim Kauf ist also kein Problem, sie
ist meist bei der nächsten Häutung wieder als kleine
Miniaturausgabe vorhanden. Bis zum vollständigen
Nachwachsen ist diese Schere dann kleiner und an-
fangs auch blasser gefärbt, was von vielen Anfängern
fälschlicherweise für ein Geschlechts- oder Gattungs-
merkmal gehalten wird.
DAS AQUARIUM
Procambarus alleni sind Einzelgänger, man kann sie
in Aquarien ab 80 Zentimeter Kantenlänge mit gut
strukturiertem Aufbau und ausreichend Verstecken
aber auch paarweise halten. Nach der Häutung sind
sie durch den weichen Panzer leicht durch Artgenos-
sen oder größere Fische angreifbar und besonders die
Weibchen benötigen Rückzugsmöglichkeiten vor den
oft zudringlichen und rabiaten Männchen.
Blaue Floridakrebse bevorzugen sauberes und sau-
erstoffreiches Wasser. Da sich eine dauerhaft hohe
Wassertemperatur negativ auf die Lebenserwartung
von etwa drei bis vier Jahren auswirkt, hält man sie am
besten in unbeheizten Aquarien bei 18 bis 24 °C. Kurz-
zeitige höhere Wassertemperaturen im Sommer sind
bei guter Wasserqualität aber kein Problem. Da rüber
hinaus haben die Krebse keine besonderen Ansprü-
che, sie kommen sowohl mit mittelhartem als auch
hartem Wasser und einem pH-Wert von 6,5 bis 8 sehr
gut zurecht. Auf Medikamente und Schnecken- oder
Algenkiller sollte man verzichten, sie werden von den
Tieren nicht gut vertragen.
Oben: Wurzeln und Steine werden gern zum Klettern
genutzt.
Unten: Wurzelbereich und neue Triebe werden mit
Tontöpfen, Wurzeln oder Steinen geschützt.
61
CAR2016-04_Inhalt_Buch.indb 61 18.10.2016 10:48:05