Page 41 - Caridina Ausgabe 4/2016
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PRAXIS
ist. So einiges, was schön aussieht, kann
giftige Stoffe wie Schwermetalle abgeben.
Wurzeln, die wir selbst gesammelt haben,
müssen gut geschrubbt und ausgekocht
werden. Bei Wurzeln aus dem Zoofach-
handel reicht ein längeres Wässern.
Das sind aber vermeidbare Schadstof-
fe. Die unvermeidbaren kommen aber in
jedem Aquarium in der Anfangsphase vor
und können Probleme bereiten. Sobald wir
ein Aquarium in Betrieb nehmen, beginnen
biochemische Vorgänge. Aus abgestorbe-
Geduld
ist die wichtigste
Voraussetzung, wenn
wir die Tiere nicht
gefährden wollen
nen Pflanzenteilen, Futter und den Stoff-
wechselprodukten der Lebewesen (etwa
Bakterien, die sich automatisch einfinden,
es müssen keine Wirbellosen sein) ent-
steht in einem ersten Schritt Ammonium
(NH ). Das ist eigentlich wenig gefährlich,
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aber bei pH-Werten über 7 entwickelt sich
daraus Ammoniak (NH ), je höher der pH,
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desto mehr. Und das ist extrem giftig. In
wenigen Tagen bildet sich aus dem Am-
monium aber Nitrit (NO ). Das ist beson-
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ders bei niedrigem pH-Wert ebenfalls sehr
giftig. Für Nitrit und Ammoniak sollten die Oben:
Werte unter 0,02 mg/l liegen. Es wäre also Pflanzen können einen
ideal, in den ersten Tagen des Einfahrens Teil der Schadstoffe
den pH-Wert neutral zu halten. An allen aufnehmen.
diesen Vorgängen sind Bakterien beteiligt, Unten:
die schließlich aus dem Nitrit das relativ Überfütterung kann
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ungefährliche Nitrat (NO ) bilden, das wir zu einer Schadstoff-
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anreicherung führen.
Schnecken und Garnelen haben manchmal
dieselben Ansprüche.
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