Page 53 - Aquaristik Ausgabe 3/2023
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„Graue Mäuse“
Hochlandkärpflinge sind als Aquarien-
fische oft nicht allzu beliebt, weil sie
selten ansprechende Farben zeigen
und kühlere Temperaturen zum
Wohlbefinden brauchen. Farben-
prächtigere Ausnahmen sind etwa
Characodon lateralis oder Ameca Foto: SHOAL
splendens. 1
Viele der rund 55 Hochlandkärpflinge 2
sind in ihrer Existenz gefährdet. Zwei
Arten gab es nur noch im Aquarium:
Ameca splendens und eben Skiffia
francesae, andere kommen nur noch
in Restbeständen vor. Die Erhaltungs-
zuchten von Goodeiden werden von
engagierten Aquarianern vorange-
trieben.
die Goldene Skiffia (Skiffia francesae) aus Foto: Manfred Meiners/Re:wild Foto: Manfred Meiners/Re:wild
ihrem einzigen natürlichen Lebensraum in
Mexiko verschwunden ist, ist das Ergebnis
der Zusammenarbeit zwischen der Univer- 3
sität Michoacan, dem Chester Zoo und den
Schutzprojekten Goodeid Working Group,
Re:wild und SHOAL. Anfang November hat
das Team etwa 1.200 Goldene Skiffia in
das ursprüngliche Verbreitungsgebiet im
Teuchitlán in Jalisco entlassen. Die Tiere
stammen alle aus einem Erhaltungszucht-
programm.
Menschliche Eingriffe wie der Bau von
Staudämmen, Wasserentnahme, Ver-
schmutzung und Einführung invasiver Ar-
ten haben den Lebensraum von Frances‘
Hochlandkärpfling stark verändert und ihn
in seiner einzigen Heimat ausgerottet. Die
Naturschützer hoffen, dass die Wiederan-
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1 Traditi onelle indigene Tänze sorgten für
Stimmung vor der Freilassung der Fische. Foto: Manfred Meiners/Re:wild
2 Nach und nach wurden 1.200 Exem-
plare in ihre Leben in Freiheit entlassen.
3 Die „Flusswächter“ posieren mit
Dr. Omar DomínguezDomínguez und
Paul Bamford vom Chester Zoo.
4 Der Tag der Toten wird in Mexiko sehr
farbenprächtig gefeiert.
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