Page 36 - Aquaristik Ausgabe 3/2023
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Väterliche Brutpflege
Meine Sturisomatichthys laichten übrigens
auch in recht hartem Wasser (pH 7,5, 19
°dGH, 11 °KH), wobei es günstiger sein
sollte, wenn das Wasser weich ist und sein
pH-Wert um oder etwas unter 7 liegt. Ihren
Laichwillen erkennt man schon an ihrem
Verhalten: Ständig liegen oder hängen die
Partner nebeneinander und wedeln unru-
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2 hig mit den Bauchflossen. Außerdem hält
sich das Weibchen schon zwei bis drei Tage
vor dem Laichen in der Nähe der Stelle auf,
wo es die Eier ankleben will.
Bei mir laichten die Tiere immer zwi-
schen Oktober und Februar, doch fand
ich auch Berichte über Eiablagen außer-
halb dieser Periode. Das Laichen erfolgt
auf glatten, offenen Flächen, häufig so-
gar an den Frontscheiben, die vorher
mit dem Saug- oder Raspelmaul geputzt
werden. Dabei ist das Männchen aktiver
und putzt auch während des Laichens
immer wieder.
Die etwa 3 mm großen Eier sehen weiß-
lich, manchmal auch bernsteinfarben aus,
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sind aber klar und für „offen“ angeheftete
Laichkörner ausgesprochen groß. Junge
Weibchen produzieren Eizahlen zwischen
30 und 60, voll erwachsene bis etwa 200!
Übrigens laicht ein Paar, das sich einmal ge-
funden und gelaicht hat, schon nach etwa
zwei bis drei Wochen erneut, wobei die
gesamte Laichperiode drei oder gar mehr
Laichabgaben umfasst.
Je nach Temperatur – 27 bis 29 °C
scheinen mir ideal zu sein – dauert es fünf
1 Bei diesem Weibchen ist neben dem
4 Saugmaul auch die Leibesfülle gut zu
sehen.
2 Das Männchen sitzt direkt auf dem
– hier frisch abgesetzten – Gelege und
belutscht es.
3 Dieses Tier ist an seinem Backenbart
leicht als Männchen zu erkennen.
4 Hier sitzt ein Männchen schon den
zweiten Tag auf seinem Gelege an der
Frontscheibe.
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