Page 77 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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In Südthailand sind Träume meist von Gummi-
bäumen eingefasst. So auch ein aquatischer Le-
bensraum in der Nähe der touristisch bekannten
Region Krabi. Im Mangrovenforst ist in extrem klei-
nen Wassertümpeln die Grundelart Mugilogobius
rambaiae zu finden. Ein Biotop, das die Anpassung
dieser hübschen, recht weit verbreiteten Grundel
erkennen lässt.
Grundeln der Gattung Mugilogobius eignen sich
besonders gut für die Aquaristik, insbesondere
auch für die Nanoaquaristik. Einige dieser Arten
sind nicht nur klein, sondern auch farblich attraktiv.
Das wissen nicht viele Aquarianer, denn ein Nachteil
dieser Fische ist, dass sie im Händleraquarium nicht
in ihren optimalen Farben „erstrahlen“. Viele Bilder,
gerade von der hier vorgestellten Rambaigrundel,
existieren ebenfalls nicht.
Dabei weist die englische Bezeichnung „Queen
of Siam“ (benannt nach der Königin Rambai Barni)
schon darauf hin, dass von dieser Grundel etwas
zu erwarten ist. Als ich einige Männchen dieser Art
zum ersten Mal fing, waren sie fast schwarz und
zeigten eine schöne Zeichnung auf den Flossen.
Erst nach einiger Zeit und bei Beachtung einiger
Regeln im Aquarium bekamen zwei rivalisierende
Männchen ihre schönen Farben wieder.
VerSTecKreIch eInrIchTen
M. rambaiae ist mit fünf Zentimeter Gesamtlänge
eine „große“ Mugilogobius-Art. Das Aquarium
sollte ab 54 Liter Fassungsvermögen aufweisen.
Die Grundfläche ist wichtiger als Höhe. Das Aqua-
rium wird mit reichlich Wurzeln, Flusssteinen und
Pflanzen versteckreich eingerichtet.
Besonders gut eignet sich das sogenannte
„Christmas moss“, Vesicularia cf. montagnei, wel-
ches im gleichen Habitat vorkommt und hauptsäch-
lich in den Karstarealen um Krabi zu finden ist. Es
wächst besonders gut in extrem mineralstoffrei-
chem Wasser, wobei es dieses nicht unbedingt
benötigt. Dieses Moos haftet nicht an Substraten,
sodass es locker auf zwei Steine gelegt und nur
daran befestigt werden muss. Dann bildet es eine
Art Höhle.
Genau so eine Art von Verstecken „lieben“ die
M. rambaiae. Einfache Tontöpfe, der Klassiker in
einem Grundel-Aquarium, tun es natürlich auch. Es
ist der Besatz mit wenigstens zwei Männchen und
Traumhaftes Biotop von vier Weibchen anzuraten. Auch Beifische, welche
Gummi bäumen eingefasst: mehr die Oberfläche bevorzugen, sind möglich.
Der sogenannte „Blaupott“
und der Fluss.
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