Page 70 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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dieser Größe mussten wir einige Schwierigkeiten über- Ausstellung. Wir wollten die beste Ausstellung aller
winden, weil auch die Teststruktur entsprechend groß Zeiten zeigen, das gab uns einen letzten Schub an Kraft
werden musste. Das verschaffte uns einige schwierige und Energie und wir meisterten diese riesige Aufgabe
Tage. sehr erfolgreich.
Der „Nature Tower 360°“ war der absolute Höhe-
VerSuch und IrrTuM punkt der Ausstellung. Dieses riesige Layout besteht
Der Rahmen für den Turmaufbau wurde vier Meter aus acht Teilen. Jeder davon wurde nach dem Vorbild
hoch aufgebaut. Das taten wir in einer speziell dafür tropischer Regenwälder und Uferbereiche aus allen
freigeräumten Halle. Während wir noch am Trägerkon- Teilen der Erde geschaffen. Die Ansicht des ersten
strukt werkelten, wurde auch am Layout gearbeitet. Teils bildet dabei den Haupt-Blickpunkt, weil sie das
Der Turm sollte von allen Seiten zu besichtigen sein. Erste ist, was man beim Betreten des Raumes mit
Die Arbeitsatmosphäre war unglaublich intensiv. Un- dem „Nature Tower 360°“ sieht. Er spiegelt die Bota-
sere Kreativität lief auf Hochtouren und wir entwickel- nik Südostasiens wider und orientiert sich vorwiegend
ten einiges von Grund auf neu. an Malaysia, Indonesien und den benachbarten Inseln.
Neben dem Aufbau stellte wohl der Transport des Der flüchtige erste Eindruck wirkt vielleicht etwas
Turms die allergrößte Herausforderung dar. Wir muss- schwer und düster, doch dann vermittelt der wunder-
ten scharf aufpassen, dass den Pflanzenlayouts nichts bare alte Baum mit seinen sprießenden Farnen und an-
passierte, daher bereiteten wir für jedes Aquarium deren Aufsitzerpflanzen ein Gefühl der Ruhe und lässt
einen speziellen Handwagen vor und bauten Transport- die geschäftigen Besucher kurz innehalten. Er zieht
rampen. Keinesfalls durfte das Aussehen der Pflanzen die Besucher förmlich zum Nature Tower 360° hin.
beeinträchtigt werden, daher verpackten wir alles be- Aus den südostasiatischen Regionen in den Einhei-
sonders vorsichtig und dennoch zügig und konzentriert. ten 1 und 2 bis zur indischen Zone in Einheit 3 wird
Glücklicherweise können wir als Team bei solchen das Layout immer offener, und die Unterwasserzone
Aktionen auf unseren reichen Erfahrungsschatz zurück- wirkt immer fröhlicher.
greifen. Für den Transport hatten wir neun luftgefe-
derte Kühllaster mit Flügeltüren gechartert. SüdAMerIKAnISche uFerZOne
In dieser Einheit verschmilzt eine sehr große Land-
AchT TeIle schaft vom südlichen Amazonas bis zum Rio de la Plata
Alles, was wir vor erst zehn Stunden so vorsichtig ein- zu einer kompakten Gestaltung. Wir zeigen hier nicht
gepackt hatten, mussten wir nun natürlich auch wieder den Regenwald, sondern einen Fluss und ein Sumpf-
auspacken. Konzentriert arbeiteten wir am Aufbau der gebiet nahe Campo im Gran Chaco und der Pampa.
Damit den Pflanzenlayouts nichts passierte, wurde für jedes Aquarium ein Mitternächtliche Entladearbeiten: Der Wiederaufbau
spezieller Handwagen vorbereitet. beginnt.
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