Page 78 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2021
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Das stark gefährdete Rotflossen-Blauauge (Scaturiginichthys vermeilipinnis): Australiens kleinster Süßwasserfisch.



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                                                                                  sich gern in den flachen Bereichen auf. Die
                                                                                  Weibchen, silbrig-gelb-oliv gefärbt, laichen
                                                                                  fast ununterbrochen und legen über meh-
                                                                                  rere Wochen ein bis drei Eier pro Tag, die
                                                                                  sie an Vegetation oder das Substrat kleben.
                                                                                    Die  Jungtiere  wachsen  schnell,  das
                                                                                  Höchstalter der Fischlein liegt bei  18 Mo-
                                                                                  naten. Nach der Geschlechtsreife mit etwa
                                                                                  vier Monaten entwickeln die Männchen die
                                                                                  charakteristischen roten Flossen und be-
                                                                                  ginnen, die Weibchen anzubalzen oder ein
                                                                                  Revier zu verteidigen. Bei Störung bilden
                                                                                  die Allesfresser kurzzeitig große Schwärme,
                                                                                  die danach wieder in kleine Grüppchen
                                                                                  zum Fressen und Balzen zerfallen.
                                                                                    Die größte Bedrohung sind eingeführte
                                                                                  Moskitofische (Gambusia holbrooki), die
                                                                                  um Nahrung und Lebensraum konkurrie-
                                                                                  ren, sich besser vermehren und wohl auch
                                                                                  die Eier der Blauaugen fressen. Diese Östli-
                                                                                  che Gambuse wird für das Aussterben des
                                                                                  Rotflossen-Blauauges in sieben Quellen seit
                                                                                  1991 verantwortlich gemacht.




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