Page 16 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2021
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        Hyphessobrycon columbianus

        1995 bereiste eine Gruppe Aquarianer um Dieter
        Bork den Norden Kolumbiens. Im Darién fanden
        sie unter anderem einen ihnen unbekann-
        ten, herrlich blau glitzernden Salmler. Sie
        konnten  einige  Exemplare mitbringen.
        Der üblicherweise 4-5 cm lange Fisch
        (sehr alte Exemplare auch 1-2 cm län-
        ger) erwies sich als gut zu pflegen und
        züchten, dazu friedlich und gut für Ge-
        sellschaftsaquarien geeignet.
          Die  Bestimmung  bereitete  lange
        Kopfzerbrechen,  man vermutete  eine
        enge  Verwandtschaft  zu  Hyphessobrycon
        ecuadoriensis. Erst 2002 beschrieb man ihn
        als neue Art.
          Inzwischen gehört der Blau-Rote Kolumbianer zum
        Standardangebot des Zoofachhandels, es gibt auch eine
        Albino-Form. Alle Tiere im Handel stammen von den ursprünglich
        mitgebrachten Exemplaren ab. Die gute Versorgung der Tiere
        im Aquarium hat dazu geführt, dass sie erheblich größer als die   Erst 2002 wurde Hyphessobrycon columbiensis als neue
        Wildfänge sind, von deren Grazilität Dieter heute noch schwärmt!  Art beschrieben. Er gehört heute zum Standardangebot.





        Inpaichthys kerri


        Auch zum Blauen Königssalmler gibt es eine interessante Ge-  Tiere begeisterten durch die leuchtend blaue Farbe der Männchen.
        schichte. Im Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA)   Gattung und Art waren noch unbeschrieben.
        in Manaus, Brasilien, wurden in einem Aquarium Wasserpflanzen   So zog man los in das Gebiet, in dem die Wasserpflanzen ge-
        gepflegt – ohne Fische. Auf einmal erschienen wie aus dem Nichts   sammelt worden waren, denn offenbar waren die Tiere als Eier,
        niedliche Babyfische, offenbar Salmler. Die herangewachsenen   angeheftet an die Wasserpflanzen, in das Aquarium gekommen. Im
                                                               Norden des Bundesstaates Mato Grosso, im Rio Aripuanã, wurde
                                                                  man fündig: Beschrieben wurde die Gattung zu Ehren des In-
                                                                        stitutes: Inpaichthys, also Fisch der INPA. Der Artname
                                                                            kerri ehrt den damaligen Direktor des Institutes,
                                                                               Warwick Estevam Kerr.
                                                                                 Der Königssalmler ist ein sehr hübscher,
                                                                                   kleinbleibender (3-4 cm) Salmler. Die
                                                                                    Zuchtform Super Blue färbt nicht nur
                                                                                     früher aus,  auch  Weibchen  bekom-
                                                                                      men einen blauen Rücken. Und es
                                                                                      gibt eine pinkfarbene Zuchtform.





                                                                                   Der Blaue Königssalmler Inpaichthys kerri,
                                                                                  benannt nach einem Forschungs institut
                                                                                 und seinem Direktor.



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