Page 33 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2018
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HERKUNFT
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Zwergkärpflings
liegt in den südlichen USA, vor allem (aber nicht nur)
in Florida. Er ist in kleinen, langsam fließenden und
stehenden Gewässern zu finden. Die kleinen Kärpf-
linge halten sich dort im flachen Uferbereich in der
Ufervegetation und unter herabhängendem Gestrüpp
auf, wobei sie gelegentlich im Brack-, meist aber im
Süßwasser anzutreffen sind.
HALTUNG
Für die Haltung der Zwergkärpflinge eignen sich schon
kleinere Aquarien. Steht das Aquarium in einem
Wohnraum, wird keine Heizung benötigt. Im Sommer
ist Freilandhaltung möglich. Heterandria formosa ist 1
zwar klein, aber sehr robust und verträgt Temperatu-
ren von deutlich unter 20 bis über 30 °C. Man sollte
aber trotzdem darauf achten, die extremen Tempera-
turen nicht auszutesten! An die Wasserbeschaffenheit
werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Bevor-
zugt wird natürlich sauberes, sauerstoffreiches und
mineralhaltiges Wasser.
Obwohl die Zwerge trotz ihrer geringen Größe sehr
durchsetzungsfähig sind, ist ein Artaquarium zu be-
vorzugen. Die winzigen Jungtiere sind ein zu verführe-
rischer Happen für gierige Mitbewohner. Leider sind
Zwergkärpflinge bedingt mit den für kleinere Aquarien
so beliebten Zwerggarnelen kompatibel. Die erwach-
senen Garnelen, die ja gleich groß oder gar größer als
die Kärpflinge sein können, werden gepflegt ignoriert. 2
Dem Garnelennachwuchs wird allerdings sehr ausdau-
ernd und akribisch nachgestellt, sodass dieser so gut
wie keine Chancen hat.
ERNÄHRUNG
Aufgrund ihrer geringen Körpergröße kommt für die
Ernährung nur entsprechend kleines Futter wie Arte-
mia-Nauplien, Mikrowürmer, Pantoffeltierchen usw.
infrage. Lediglich große, ausgewachsene Weibchen
können kleinere Mückenlarven bewältigen, während
die sehr kleinen Jungtiere auf Plankton angewiesen
sind. Das Aquarium für die Zwerge sollte daher nicht
penibel sauber und algenfrei sein, damit diese die
entsprechenden Mikroorganismen finden können.
KLEINE RITTER 3
Die Männchen des Zwergkärpflings besetzen kleine
Reviere innerhalb der Vegetation, weshalb das Aqua- 1 Zwei Männchen drohen sich in Parallelstellung an. 2 Das Gonopodi-
rium entsprechend strukturiert sein sollte. Sie ver- um der Männchen ist sehr beweglich. 3 Die Beweglichkeit des Gonopo-
teidigen diese Mikroreviere gegen andere Männchen diums zeigt sich auch bei den Kopulationsversuchen.
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