Page 61 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2018
P. 61

fische haben ein kräftiges Immunsystem,
                wenn  sie  unter  gesunden  Verhältnissen   Verpilzte Hautstellen.
                und ihren Bedürfnissen gerecht gehalten
                werden. Abweichende Wasserwerte, belas -
                tetes  Wasser,  einseitige  Ernährung  oder
                ungeeignete Vergesellschaftung verursa-
                chen Stress, der das Immunsystem schwächt.
                Unspezifische Krankheitsbilder, verursacht
                durch mehrere Erreger, sind oft die Folge.
                Wir Landlebewesen haben noch einen zu-
                sätzlichen Schutz, die Luft ist für die Über-
                tragung von Erregern schlecht geeignet.
                Leider  ist  das  im  Aquarium  anders.  Das
                temperierte Aquarienwasser ist ein her-
                vorragendes  Medium,  um  Erregern  die
                Bewegung von einem Fisch zum anderen
                zu ermöglichen.


                QUARANTÄNESEPARATION
                ODER NICHT?
                Deshalb macht es bei vielen Fischkrank-
                heiten keinen Sinn, den betroffenen Fisch
                herauszunehmen und in einem separaten
                Aquarium zu behandeln. Die Erreger sind
                im Aquarium vorhanden und haben die an-
                deren Fische auch schon befallen. Wenn
                man vorhat, die Fische in einem kleineren
                Quarantänebecken  mit  geringerer  Was-
                sermenge zu behandeln, so muss es die
                passende Größe haben, um den Fischen
                nach  der  Behandlung  mit  dem  Medika-  Mischinfektion vor der
                ment  noch  einen  weiteren  sechswöchi-  Behandlung.
                gen Aufenthalt zu ermöglichen. Denn so
                lange dauert es, bis alle Erreger mangels
                Wirten im Aquarium abgestorben sind. Es   Nach der Behandlung
                müssen auch alle Fische evakuiert, keiner   mit einem Breitband-
                darf übersehen werden – eine nur in Aus-  medikament.
                nahmefällen praktikable Lösung. Die Be-
                handlung  mit  Medikamenten  sollte  also
                besser in dem Aquarium erfolgen, in dem
                die Krankheit ausbrach.


                DIAGNOSE
                Einer erfolgreichen Behandlung von Krank-
                heiten geht eine sichere Diagnose vo-
                raus. Damit sind jedoch viele Aquarianer
                überfordert und auf Fische spezialisierte
                Tierärzte  gibt  es  nur  wenige.  Was  kann
                man tun? Alle verfügbaren Medikamente
                nacheinander  anwenden?  Das  ist  sicher



                                                                                                                         61




       AQ2018-02_Inhalt_Buch.indb   61                                                                               13.02.2018   12:22:41
   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66