Page 56 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2018
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FISCHE
Oben: Seezunge von der Seite, zum Teil im Oaxaca bis nach Peru nicht selten. In ihrem
Sand eingebettet. großen Verbrei tungsgebiet hat sie mehre-
Links: Seezunge (Achirus mazatlanus) auf- re umgangssprachliche Namen: Lenguado,
gerichtet an der Aquarienscheibe. Mediopez oder Huarache.
breitungsgebiet nicht selten, sie kommt PLATTFISCHE
sogar häufig auch in sauerstoffarmen Man- Die Körperform der mehr als 550 Arten
grovengebieten vor. Sie gehört in Chiapas von Plattfischen (Ordnung Pleuronectifor-
(Mexiko) mit Bunt barschen der Gattung mes) ist eine Anpassung an das Leben auf
Cichlasoma und Amphilophus trimaculatus dem Gewässergrund. Viele Welse, Platt-
zu den häufigsten Fischen, ist aber auch in schmerlen, Flossensauger oder Rochen
leben ebenfalls auf dem Boden. Sie sind
dorsoventral, also rücken- beziehungswei-
se bauchseitig platt gedrückt. Plattfische
haben dagegen eine asymmetrisch kom-
primierte Form. Sie liegen also quasi auf
einer Körperseite. Als Embryonen und Lar -
ven sind sie symmetrisch gebaut wie an -
dere Fische auch. Im Laufe der Jung fisch-
entwicklung wandert ein Auge auf die
andere Körperseite. Das Ergebnis ist ein
Plattfisch, bei dem die Rückenflosse rechts
und die Afterflosse links zu sitzen kommen,
das Maul und die Nase schief sind und die
Kiemendeckelöffnungen oben und unten
liegen. Es gibt links- und rechtsseitige Platt-
fische, wobei die rechtsseitigen in der
Mehrheit sind. Die Schönheit von Achirus
mazatlanus offenbart sich demjenigen, der
sie sehen kann. „Een beten scheif, har’ God
leef“, so eine plattdeutsche Redensart, „ein
bisschen schief hat Gott lieb“.
Seezunge (Achirus mazatlanus) von oben gesehen. Text & Fotos: Gerhard Ott
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