Page 50 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2018
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FISCHE
             FISCHE




                                                                             1  Nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt erreicht
                                                                             man den Xe Bangfai.  2  Eine andere, ursprüngliche
                                                                             Art aus diesem Gebiet ist Neodontobutis aurarmus.

                                                                             3  Diese Papuligobius kommt von den Quellen des
                                                                             Xe Bangfai und könnte P. urops sein.  4  Die kleinere
                                                                             Art ist näher zum Mekong zu finden und könnte

                                                                             Papuligobius ocellatus sein.


                                                                             diese Grundeln sind auch im Aquarium interessant
                                                                             und gut zu pflegen, allerdings wurden sie noch nicht

                                                                             gezüchtet. Solche mittelgroße Grundeln müssen aber

              1                                                              am besten im Artaquarium gehalten werden, da sie
                                                                             auch räuberisch leben.


                                                                             AM FANGPLATZ
                                                                             Ich war am Xe Bangfai angekommen, etwa fünf Kilo-

                                                                             meter stromabwärts, nachdem dieser Quellfluss des

                                                                             Xe Bangfai aus einem Höhlensystem tritt. Das Höh-
                                                                             lensystem war tabu, da ich für dieses Naturschutzge-
                                                                             biet keine Genehmigung bekam. Karstgewässer haben
                                                                             hartes Wasser mit einem pH-Wert über 7, sind dafür

                                                                             aber oft recht klar. Die Terateleotris aspro sollten sich
                                                                             wie Neodontobutis aurarmus verhalten, die ich schon


                                                                             mal gefangen hatte, und so suchte ich in der Ufer-
              2
                                                                             böschung. Nach einer Weile wurde ich fündig. Auch
                                                                             andere Grundeln wie die hübsche Papuligobius sp.,
                                                                             die mit Rhinogobius verwandt sind, fand ich. Interes-
                                                                             santerweise gab es hier keine Weißwangengrundeln.

                                                                             EIN TOLLER BACH
                                                                             Ein letzter Höhepunkt für dieses Gebiet in Laos er-
                                                                             wartete mich bei Kouankhoay. Ich erkundete einen
                                                                             Bach, den mir ein thailändischer Freund beschrieben

                                                                             hatte. Er kannte meine Schwäche für Bärblinge der

                                                                             Gattungen Devario und Danio sowie Bachschmerlen

                                                                             der Gattungen Nemacheilus und Schistura. Beides und
              3                                                              ein paar Grundeln zusätzlich hatte er da gesehen. Alles

                                                                             fand ich an bezeichneter Stelle, eingezwängt (mal wie-
                                                                             der) zwischen Kalkbergen. Die Grundeln erwiesen sich
                                                                             als Papuligobius sp., sie sahen anders aus als die von
                                                                             den Quellen des Xe Bangfai. P. ocellatus wurde von

                                                                             Kemarat in Nordostthailand beschrieben. Das sollte
                                                                             die Art sein, die entlang des gesamten Mekong und
                                                                             im Mekong selber zu finden ist. Eine zweite Art von

                                                                             Zentrallaos ist P. urops. Beide Formen vom Xe Bangfai
                                                                             nahm ich mit in die heimischen Aquarien. Die Haltung
                                                                             ist in normalem Leitungswasser sehr einfach und hof-
                                                                             fentlich gelingt auch bald mal die Zucht.
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                                                                                                   Text & Fotos: Jens K�hne



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       AQ2018-01_Inhalt_Buch.indb   50                                                                               08.12.2017   14:07:48
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