Page 71 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2017
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PRAXIS




                ERNÄHRUNG UND NUTZEN
                Asellus aquaticus ernähren sich von zerfallenden or-
                ganischen Materialien wie Laub und Pflanzenresten.
                Sie weiden auch gerne den Biofilm aus Algen und Bak-
                terien von der Oberfläche von Steinen und Wurzeln
                ab. Wasserasseln gelten in der Gewässerökologie als
                Indikator für organisch belastetes Wasser. In Aquarien
                können sie sich als Putztruppe nützlich machen und
                Futterreste, Algen und Bakterienrasen fressen. Andere
                Bewohner wie Schnecken, Garnelen oder Fische und
                deren Laich werden nicht behelligt. Deswegen sind
                sie auch in Zuchtaquarien einsetzbar. Für Schnecken   1
                und Garnelen können sie allerdings eine Nahrungs-
                konkurrenz darstellen.


                FUTTER
                Neben ihrer Putztätigkeit sind vor allem die kleineren
                Wasserasseln für Fische passender Größe auch als Fut-
                ter geeignet. Asellus aquaticus sind etwas „stabiler“
                gebaut als Zwerggarnelen und daher für die Fische
                etwas „knuspriger“, sodass kleinere Fische eventuell
                nicht so gerne zubeißen. Ob sich die Wasserasseln im
                Einzelfall als Futter eignen, muss man daher auspro-
                bieren. Wenn sie gerne gefressen werden, eignen sie   2
                sich sehr gut als Urlaubsfutter, da sie sich mit guten
                Versteckmöglichkeiten eine Weile oder auch dauer-
                haft im Aquarium halten können und so immer mal
                wieder einen Happen für die Fische liefern und neben-
                bei natürlich auch als Putztruppe und Resteverwerter
                fungieren.


                SO KOMMT MAN RAN
                Wer sich Wasserasseln zulegen möchte, kann sie aus
                einem entsprechenden Oberflächengewässer aus der
                Falllaubschicht heraussortieren. Dabei sollte man aber
                aufpassen, dass die Asseln nicht mit parasitären Saug-  3
                würmern, sogenannten „Kratzern“, infiziert sind. Al-
                ternativ kann man sich auch bei anderen Aquarianern
                einen Zuchtansatz besorgen.

                                    Text & Fotos: Elke Weiand






                1  Laub wird von den Wasserasseln sehr gerne gefres-
                sen.  2  Der Körper ist flach und die sieben Beinpaare
                werden nach hinten (rechts im Bild) immer länger.
                3  Wasserasseln fressen auch gerne Futtertabletten
                und anderes Fischfutter.  4  Wasserasseln sind unter-  4
                einander und zu Mitbewohnern sehr friedlich.



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