Page 52 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2017
P. 52

Die Leiterschmer-  Burma­Prachtschmerle  (Botia  histrionica) und die   len  ein  besseres  Sicherheitsgefühl.  Verstecke  aller
            le gehört zu den   Leiterschmerle (Botia rostrata). Aber auch sie kön-  Art  sind  überaus  wichtig.  Auch  wenn  einige  Arten
            kleinsten und     nen aggressiv werden, wenn die Aquarieneinrichtung   graben können, zerstören sie nicht die Dekoration.
            friedlichsten     (Verstecke!) unpassend ist.                    Die Pflanzen werden in der Regel in Ruhe gelassen.
            Prachtschmerlen.
                                                                             Solange es einige etwas abgeschattete Bereiche gibt
                              ERNÄHRUNG UND HALTUNG                          (etwa durch Schwimmpflanzen), kann die Beleuchtung
                              Was die Nahrung angeht, bevorzugen Prachtschmer-  ruhig intensiv sein.
                              len  Lebend­  und  Frostfutter:  Schnecken  (nicht  alle   Zuchtberichte  sind  ausgesprochen  selten,  meist
                              Arten), Würmer (etwa Tubifex), Wasserflöhe, Enchy-  handelt es sich um Zufallsvermehrungen. Gezüchtet
                              träen, Artemia und Mückenlarven. Mit den Barteln   werden  sie  meist  nach  Hormoninjektionen.  Von  C.
                              erschmecken und finden sie das Futter auch im Dun-  macracanthus werden von indonesischen Züchtern
                              keln. Aber auch Flocken­, Granulat­ und Tablettenfut-  auf Sumatra kleinste Larven gefangen und aufgezogen.
                              ter werden gerne genommen. Manche nehmen sogar   Das schadet dem Fischbestand nicht, da die Larven
                              pflanzliche Nahrung auf.                       reichlich produziert werden und die Verlustquote sehr
                                 Die Aquariengröße richtet sich nach der erreich-  hoch ist.
                              baren Endgröße. Die kleineren Arten können schon
                              in 112­Liter­Aquarien gepflegt werden, während die   EIN TIPP ZUM SCHLUSS
                              größeren wie die Netzschmerle mindestens 300 Liter   Beim Keschern muss man auf die Unteraugendornen
                              brauchen. Wichtig sind eine gute Filterung und klares,   achten, die, bei (vermeintlicher) Gefahr abgeklappt,
                              sauerstoffreiches Wasser, gerne auch bei vielen Arten   eine spitze Waffe sind. Damit können sie sich im Netz
                              mit stärkerer Strömung. Der pH­Wert sollte um 7 lie-  verhaken. Passiert das, dieses einfach umgedreht ins
                              gen. Ein häufiger Wasserwechsel, bis zu 50 Prozent   Aquarium hängen, sie können sich selbst befreien.
                              pro Woche, wirkt sich in der Regel sehr förderlich auf   Und seien Sie nicht überrascht, wenn Ihre Schmerlen
                              das Wohlbefinden aus.                          von Zeit zu Zeit knackende oder schnarrende Geräu-
                                 Der Bodengrund sollte fein, abgerundet und mög-  sche von sich geben, das ist normal.
                              lichst dunkel sein, das verschafft den Prachtschmer-   Text & Fotos: Angel Canovas und Marc Puigcerver



            52
            52



       AQ2017-06_Inhalt_Buch.indb   52                                                                               13.10.2017   10:18:06
   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57