Page 50 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2017
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FISCHE
Pangio bitaimac hält sich tagsüber gerne in Steinspalten oder unter Falllaub auf.
Der augenscheinlichste Unterschied zu vielen anderen Dornau-
gen besteht darin, dass seine Afterflosse erst hinter dem Ende der
Dorsalflossenbasis beginnt. Es zeigt aber auch noch eine andere
anatomische Besonderheit: Es besitzt, anders als beispielsweise
P. anguillaris, sogenannte Nasalbarteln. Dabei handelt es sich um
lappenartige Verlängerungen der Nasenöffnungen, die dadurch
wie ein Paar zusätzlicher Barteln erscheinen. Zusammen mit drei
Paar weiterer Barteln dienen diese empfindlichen Tast- und Ge-
ruchs-/Geschmacksorgane zur Orientierung sowie zum Aufspüren
von Nahrung in einer dunklen, trüben Umgebung.
IN DEN TORFSÜMPFEN SUMATRAS
Die bisher bekannten Fundorte von P. bitaimac liegen im Flachland
von Zentral-Sumatra (Provinz Jambi), einer Gegend, in welcher der
ursprüngliche Regenwald weitgehend durch Plantagen (Palmöl,
Kaffee, Tabak) verdrängt wurde. Aber auch ausgedehnte (Torf-)
Sümpfe und Seenlandschaften prägen hier das Landschaftsbild.
P. bitaimac wurde im kleinen Flüsschen Alai nachgewiesen, das
zum Einzugsgebiet des längsten Flusses Sumatras, dem Batang
Hari, zählt. Die Art lebt hier überwiegend versteckt in flachen,
langsam fließenden Regenwaldbächen oder Sümpfen und ist meis-
tens im Schwarzwasser, manchmal aber auch im Klarwasser zu fin- Bei erwachsenen Männchen ist der zweite Brustflossenstrahl
den. Im dunklen, morastigen oder sandigen Untergrund, oftmals deutlich verdickt und nach unten „gekräuselt“.
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