Page 17 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2017
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TITELTHEMA




                aus den Gattungen Ancistrus, Chaetostoma, Hypan-
                cistrus, Panaqolus und Peckoltia. Natürlich gibt es auch
                noch in weiteren Gattungen kleinere Vertreter, die
                aber für den Aquarianer so gut wie nie verfügbar sind.
                Ich möchte im Folgenden die gängigsten Gattungen
                mit kleiner bleibenden Arten vorstellen.


                GATTUNG ANCISTRUS
                Die sogenannten Antennenwelse sind eine sehr arten­
                reiche Gruppe, bei der die geschlechtsreifen Männ­
                chen die namensgebenden „Antennen“ in Form von
                fleischigen  Tentakeln  auf  dem  Kopf  ausbilden.  Die
                kleinste bekannte Art ist L 352 aus dem Rio Irirí, ein
                Zwerg von nur etwa sechs bis acht Zentimeter Länge.
                Auch der gelegentlich importierte Ancistrus claro (LDA
                8) wird nur geringfügig größer. Einige Ancistrus­Arten,   2
                wie beispielsweise L 71/L 181 aus dem Amazonasge­
                biet in Brasilien, werden in der Natur 25 bis 30 Zenti­
                meter lang, bleiben aber im Aquarium meist deutlich
                kleiner, überschreiten kaum zehn Zentimeter Länge
                und sind deswegen auch geeignet. Ancistrus sind vor
                allem Aufwuchsfresser, die pflanzliche Kost benötigen
                und auch als Algenfresser von Aquarianern geschätzt
                sind. Sie lassen sich meist einfach vermehren.

                GATTUNG CHAETOSTOMA
                Auch die wenigen importierten Gebirgsharnischwelse
                der Gattung Chaetostoma eignen sich durchaus gut für
                eine Pflege in kleineren Aquarien. Hier ist jedoch vor
                allem darauf zu achten, dass die Tiere in zumindest
                leicht strömendem Wasser nicht zu warm gepflegt
                werden. Während die häufig importierten C. formo-  3
                sae (L 444) und C. joropo (L 445) problemlos 28 °C
                vertragen, sollte man den aktuell ebenfalls gelegent­
                lich importierten recht kleinen C. platyrhynchus (7,5
                bis 9,5 Zentimeter) erfahrungsgemäß nur bei 22 bis
                26 °C pflegen. Chaetostoma benötigen zur Vermehrung
                keine gekauften Bruthöhlen, denn sie graben sich un­
                ter Steinen Höhlen, an deren Decke die Eier abgelegt
                werden. Es handelt sich um Aufwuchsfresser, die auch
                zarte Aquarienpflanzen schädigen können.





                1  Der Wurmlinien-Antennenwels (Ancistrus claro
                oder LDA 8).  2  Viele Ancistrus-Arten eignen sich für
                kleinere Aquarien, wie L 309 aus dem Rio Tapajós.
                3  Chaetostoma joropo (L 445) wird häufiger aus
                Kolumbien importiert.  4  Ein besonders kleiner,
                neuerdings importierter Gebirgsharnischwels:      4
                Chaetostoma platyrhnychus.



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