Page 37 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2017
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PRAXIS
Weibchen des west-
afrikanischen Pelvi-
cachromis pulcher.
Im Vergleich dazu
das Männchen mit
deutlich anderer
Färbung.
das Männchen kurz in die Geschlechtsöffnung des
Weibchens ein, um ein Paket Spermien zu platzieren.
Die Besamung findet also innerhalb des weiblichen
Körpers statt.
HÜBSCHE MÄNNCHEN
Bei den Guppys (Poecilia reticulata) sind zudem die
Männchen bunt gefärbt, während die Weibchen eher
unscheinbar getarnt sind. Die bunten Männchen müs-
sen bei den Weibchen Aufmerksamkeit erregen, da
die Damenwelt entscheidet, wer begatten darf und
wer nicht. Und die Weibchen schützen sich und ihre
in ihnen heranwachsenden Nachkommen durch Un-
auffälligkeit. Bei den Schwertträgern (Xiphophorus)
aus Mittelamerika tragen die Männchen zusätzlich chen in der Regel sehr bunt und die Weibchen un-
zu ihrem Gonopodium und der Körperfärbung noch scheinbar. Bei Prachtkärpflingen der Gattung Aphyo
ein Merkmal zum Heiratsmarkt: ein Schwert. Da- semion (und anderer Gattungen) sind die Männchen
bei handelt es um die unteren Flossenstrahlen der sehr farbig. Die Weibchen dagegen sind oft so un-
Schwanzflosse, die stark verlängert sind. Sie können scheinbar und einheitlich gefärbt, dass man Weibchen
mehrfach so lang sein wie die Schwanzflosse selbst. verschiedener Arten kaum oder gar nicht auseinan-
Die bunten Farben und die auffälligen Flossen von derhalten kann.
Guppy, Schwertträger und Co. machen sie zurecht zu Ähnlich verhält es sich bei Kampffischen der Gat-
beliebten Aquarienfischen. Im Aquarium produzieren tung Bett a. Bei dem maulbrütenden Kampffisch Bet
sie leicht Nachwuchs, und die erfahrenen Züchter un- ta enisae aus Kalimantan von der Insel Borneo sind
ter den Aquarianern können durch gezielte Zuchtwahl die Männchen groß, bunt und auffällig gefärbt, wäh-
schöne Zuchtformen erhalten. rend die Weibchen kleiner und unscheinbar sind.
Auch bei den Eierlegenden Zahnkarpfen (Familien Die Männchen des thailändischen Kampffischs Bett a
Cyprinodontidae, Aplocheilidae u.a.) sind die Männ- splendens werden in Asien wegen ihres aggressiven
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