Page 69 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2016
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REPORTAGE
Die Warao-Indianer Am 6. April war es soweit: Die Teilnehmer
verfolgten das für sie der vivaristischen Studienreise von JBL, die
ungewohnte Tun der acht Nationen angehörten, trafen sich auf
JBL-Teams mit großem dem Flughafen in Madrid, um über Caracas
Interesse.
nach Maturin im venezolanischen Bundes-
staat Monagas zu fliegen. Dort wurde die
Im Orinoco Eco Camp Reise mit einer gut einstündigen Busfahrt
wurde in Hütten über- nach San José de Buja fortgesetzt. Am Ha-
nachtet, die im Stil der fen des Dorfs lagen Boote bereit, um die
von den Warao-India-
nern bewohnten Pfahl- Gruppe in einer 40-minütigen nächtlichen
bauten errichtet sind. Flussfahrt in das Orinoco Eco Camp zu
bringen, das gegen 23 Uhr erreicht wurde.
Übernachtet wurde in zum Fluss offenen
Hütten, die im Stil und aus den Materiali-
en der Palafitos (von den Warao-Indianern
bewohnte Pfahlbauten) errichtet, aber mit
Betten oder Hängematten sowie Moskito-
netzen ausgestattet sind.
Das Camp lag am Rand des Orinokodel-
tas im Einzugsgebiet des Caño Mánamo,
der ungefähr 60 Kilometer weiter nördlich
im Golf von Paria ins Meer mündet. Trotz
dieser Entfernung macht sich der Gezei-
tenwechsel des Atlantiks in den Gewässern
am Camp stark bemerkbar. Da bei Flut der
Abfluss des Orinokos behindert wird und
sich das Wasser staut, bis es bei Ebbe wie-
der ins Meer fließen kann, schwankte der
Wasserstand im sechsstündigen Rhythmus
um knapp zwei Meter.
Die Teilnehmer wur-
den auf sechs Teams
verteilt, die nach
einem Rotationsprinzip
abwechselnd verschie-
dene Lebensräume
aufsuchten.
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