Page 12 - Garnelen im Aquarium - Leseprobe
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Zusätzlich sind die Fühler mit Tast- Mit den Maxillen, zwei paarigen
            haaren übersät, die mit Chemore- Mundwerkzeugen, bearbeitet die
            zeptoren verbunden sind. Mit ihnen  Garnele ihr Futter (das erste Maxillen-
            findet  eine  Garnele  Futter,  erkennt  paar wird manchmal auch als Maxil-
            Artgenossen und ob sie paarungsbereit  lulen bezeichnet). Die Mandibeln oder
            sind. Auf den Scheren (Chelae), den  Kieferwerkzeuge bestehen aus einem
            Schreitbeinen, dem Telson und an  schneidenden und einem mahlenden
            vielen weiteren Stellen sitzen ebenfalls  Fortsatz. Manche Arten besitzen einen
            Tasthaare, die man auch Setae nennt.  segmentierten Palpus, mit dem sie
                                              die Nahrung zerkleinern. Die Maxil-
            Der Statocyst an der Fühlerbasis im  lipeden sind drei paarige Anhängsel,
            Präcoxapoditen dient als Gleichge- mit denen die Garnele Futter zerklei-
            wichtsorgan. Er enthält kleine Stein- nert und außerdem ihre Kiemen putzt.
            chen (zum Beispiel Sandkörnchen), die  Die beiden vorderen Paare sind lap-
            Statolithen, die Auskunft über die Lage   penförmig, das dritte Paar ähnelt den
            des Cephalothorax geben.          Schreitbeinen.
            Der Stylocerit ist eine seitlich am  Die Schreitbeine sitzen beidseitig
            Antennenanhängsel gelegene Schuppe.  unten am Kopf-Brustpanzer. Die
            Seine Länge ist ein wichtiges Merkmal  beiden basalen Abschnitte heißen
            für die taxonomische Bestimmung  Coxapodit und Basipodit, die fünf
            einiger Artengruppen wie zum Beispiel  distalen  Abschnitte  nennen  sich
            der Bienengarnele beziehungsweise  Ischium, Merus, Carpus, Propodus
            der Artengruppe um Caridina serrata.  und Dactylus.























            Darstellung einer Maxillula (links), Maxille (Mitte) und einer Mandibel (rechts) von
              Macrobrachium sp. nach der Beschreibung einer Macrobrachium aus Thailand von Cai et al., 2004.

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       2020-05-22 garnelen im aquarium.indb   44                                22.05.20   13:48
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