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Eingeschleppt – na und?
Am häufigsten wird unsere heimi- die anderen Aquarienbewohner übrig
sche Quellblasenschnecke, Physa acuta, lassen. Dazu gehören Futterreste, aber
mit Wasserpflanzen eingeschleppt, auch abgestorbenes Pflanzenmaterial.
die vielleicht aus der Freilandkultur Die Blasenschnecken ernähren sich
stammen. Eventuell wurden sie auch allerdings rein vegetarisch, während
in Behältnissen beim Groß- oder Einzel- andere Schnecken selbst vor Aas nicht
händler zwischen gehältert, in denen zurückschrecken. Alle fungieren also
sich gleichzeitig oder früher Pflanzen mit im Aquarium quasi als Saubermänner,
Schneckenkontakt befanden. Wegen weshalb man eigentlich froh sein sollte,
ihrer geringen Größe, die selten einen dass man sie besitzt.
Zentimeter übersteigt, wird sie schnell
übersehen, was es ihr ermöglicht, sich Häufig ziehen so genannte Turmde-
zunächst ohne große Einschränkungen ckelschnecken mit wurzelnden Pflanzen
zu vermehren. in das Aquarium ein. Während der Be-
griff Turmdeckelschnecke für eine ganze
Ähnlich verhält es sich mit einige Reihe unterschiedlicher Schnecken ver-
Arten aus der Familie Planorbidae, wendet wird (darauf kommen wir später
die umgangssprachlich als Teller- noch einmal genauer zurück), geht es
oder Posthornschnecken bekannt an dieser Stelle in erster Linie nur um
sind. Die flacheren Tellerschnecken Melanoides tuberculatus, den Inbegriff
mit einem Gehäusedurchmesser von einer Turmdeckelschnecke. Nicht zuletzt
meist weniger als einem Zentimeter durch die Aquaristik ist sie zum Kosmo-
gehören dabei inzwischen ebenso zur politen geworden, der eben auch bei
einheimischen Fauna wie die Posthorn- uns in Mitteleuropa mittlerweile viele
schnecken, deren Gehäuse nicht ganz geeignete Gewässer bewohnt.
so abgeflacht erscheint.
Selbst einheimi-
Blasen-, Teller- und Posthornschne- sche Schnecken
cken sind im Aquarium durchaus können ein Aqua-
nützlich, denn sie verzehren, was rium bereichern.
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