Page 3 - terraristik Ausgabe 3/2014
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Q EDITORIAL
Liebe Terraristikfreunde,
Emotionen statt Sachlichkeit, so berichtete jüngst wieder „stern
TV“. Das Magazin hatte sich auf der Terraristika in Hamm mit ver-
steckter Kamera und der schon mehrfach als unsachlich aufgefal-
lenen Tierärztin Henriette Mackensen vom Deutschen Tierschutz-
bund in Hamm eingeschlichen, konnte letztlich aber kaum wirkli-
che Missstände auf der Tierbörse zeigen und belegen. Darum
mussten eben Emotionen her – statt Sachlichkeit.
In der Sendung widersprach Heiko Werning, der Terrarianer, For-
scher und Redakteur dreier Fachkzeitschriften, sehr sachlich mit
fundierten Argumenten einigen Vorwürfen und gab zu, dass Halter
sogenannter gefährlicher Tiere ruhig einen Sachkundenachweis
ablegen sollten. Dagegen gibt es nichts zu sagen, gegen ein „Exo-
tenverbot“ schon. Ohnehin: Verbesserungsbedarf und schwarze
Schafe gibt es, darüber kann und sollte man – konstruktiv – dis-
kutieren, und auch Dinge ändern, eben verbessern.
Exoten würden für „10 bis 15 Euro verschleudert, hieß es“. Naja,
Meerschweinchen kosten auch nicht mehr. Was ist mit Hunde-
und Katzen-Schauen, Viehmärkten und Pferdeauktionen? Wo ist
da die Tierwürde, das Tierwohl? Was ist mit den vielen, teils wirk-
lich schlimmen Missständen bei der Hundehaltung? Wird jede
Katze artgerecht gehalten und ernährt? Aber DAS ist die zahlende
Klientel des Tierschutzbundes, da sagt man lieber nix. Wann müs-
sen eigentlich die Halter von Raubtieren wie Hund oder Katze ei-
nen Sachkundenachweis erbringen?
Achja, seit 1. August müssen gewerbliche Tierzüchter dem Käufer
schriftliche Informationen über den neuen Mitbewohner mitgeben
– egal ob Fisch, Kaninchen oder Schlange. Gut. Davon abgesehen
war unser Autor Marco Wagemann extra auf Sardinien, um kurz
vor Redaktionsschluss neue Fotos für seine Landschildkröten-
Titelgeschichte mitzubringen, wir berichten für Sie aus Singapur
von einer einzigartigen Rettungsaktion, Kai Quante führt sie ins
Thema Türkisblaue Zwerggeckos ein und Steffen Hellner in das
Reich des unvergleichlich lächelnden Axolotl.
Im Namen der ganzen Redaktion wünsche ich Ihnen
eine spannende Lektüre.
OLIVER MENGEDOHT
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