Page 29 - Caridina Ausgabe 4/2021
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Knifflig: Blue Dream mit roten Abzeichen
oder echte Blue Jelly?
Bloody Marys, die dunkelblauen transpa-
rent bis deckend gefärbten Blue Dreams
(die auch unter anderen Namen wie Blue
Diamond oder Blue Velvet gehandelt wer-
den), die blau-schwarz gefärbten Blue Car-
bon Rilis und die schwarz-transparenten
Carbon Rilis gezüchtet wurden. Auch Tiere
mit dunkelblauer Unterfarbe und dunkel-
roter Rili-Zeichnung können in dieser Linie
auftreten, sie haben bislang jedoch noch
keinen Namen und werden noch nicht flä-
chendeckend gezielt gezüchtet.
BLuE JELLY ODEr BLuE DrEaM?
BLOODY MarY ODEr rED SaKura?
Die Unterscheidung zwischen Blue Jellys
und Blue Dreams ist besonders schwierig
und gleichzeitig wichtig – immerhin treten
beim Mixen von Blue Dreams mit Tieren
der roten Linie wildfarbene Nachkommen
auf. Ein ganz sicheres Unterscheidungs- aNDErE NEOcarIDINa-arTEN IM hOBBY
merkmal sind schwarze Pigmentflecken.
White Pearl und die mitt lerweile sehr selten im Hobby vertretene Blue Pearl
Diese kommen, wenn sie auftreten, nur bei
gehören zu einer anderen Garnelenart, nämlich N. palmata. Im Mix mit allen
Blue Dreams vor. Generell sind Blue Jellys
anderen Neocaridina-Farbschlägen kommt es bei diesen hübschen Garnelen im-
heller gefärbt, eher eisbonbonfarben, und
mer zu wildfarbenen Hybrid-Nachkommen, diese Vergesellschaft ung sollte man
wenn sie Pigmentflecken aufweisen, sind also auf jeden Fall vermeiden.
diese rot.
Allerdings gibt es auch Blue Dreams mit
roten Pigmenten, die zwar im direkten Ver-
gleich deutlich dunkler sind, jedoch ist die
Unterscheidung vor allem anhand von Fo-
tos schwierig. Leider werden blass gefärbte
Blue Dreams oft vorschnell als Blue Jellys
bezeichnet, was zu Verwirrung führt und
letzten Endes im Mix zu unerwünschten
Ergebnissen bei der Nachzucht.
Bei den Bloodys und den Red Sakura
haben wir ähnliche Unterscheidungspro-
bleme. Mittlerweile sehen sich die Stämme
teilweise sehr ähnlich. Im Zweifel hilft nur
eins: Ein Männchen und ein Weibchen der
fraglichen Stämme miteinander zur Zucht
ansetzen. Bereits in der ersten Tochter-
generation tritt bei Mixen zwischen den
Linien wildfarbener Nachwuchs auf. Namensgebend sind bei dieser Variante von Neocaridina palmata die perlweißen
Eier.
Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup
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