Page 23 - Caridina Ausgabe 4/2021
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                                                                      Links: Bei der Paarung geht es robust zu:
                                                                      Das paarungsbereite Männchen packt
                                                                      das Weibchen mit den Scheren, dreht es
                                                                      auf den Rücken und übergibt dabei sein
                                                                      Spermienpaket.
















              Weibchen der Form I haben weiße An-  Rechts: Das
           hängsel an der Unterseite ihres Schwanzfä-  Sperma speichert
           chers und des Hinterleibs. Männliche Flo-  das Weibchen
           ridakrebse der Form I besitzen Haken am   bis zur nächs­
           dritten und vierten sowie einen Höcker am   ten Häutung in
                                                   seinem Annulus
           fünften Schreitbeinpaar, mit denen sie das   ventralis.
           Weibchen bei der Paarung fixieren. Grund-
           sätzlich erinnern adulte Krebse in der zwei-
           ten Form an noch nicht geschlechtsreife
           Jungkrebse.
              Nur  Männchen  der  Form  I  sind  fort-
           pflanzungsfähig, während sich die Weib-
           chen auch in der Form II paaren können.
           Sie speichern den Samen im Annulus ven­
           tralis  und  nutzen  ihn  zur  Befruchtung,
           wenn sie sich zur Form I gehäutet haben.

            PaaruNG uND TraGEZEIT
           In der Natur tragen die weiblichen Flori-
           dakrebse ihre Jungen in Tunneln aus, die
           sie für die Trockenzeit anlegen. Auch im
           Aquarium sind sie dankbar für Höhlen, in
           denen sie sich während der Tragezeit von
           vier bis sechs Wochen verstecken können.
           Die Jungkrebse sind nur 3 mm groß und
           bleiben auch nach dem Schlüpfen noch ei-
           nige Tage unter dem Hinterleib der Mutter,
           wo sie sich häuten und entwickeln. Nach
           und  nach  werden  die  Erkundungsgänge
           länger, die die Kleinen unternehmen. Sie
           gehen aber erst nach ungefähr zwei Wo-
           chen die Welt auf eigene Faust erkunden.
           Im separaten Aufzuchtbecken ohne adulte
           Krebse und mit sehr vielen Verstecken ist
           die Ausbeute an Jungkrebsen höher.      Große Weibchen von Procambarus alleni tragen bis zu 350 Eier unter ihrem
             Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup  Hinterleib, kleinere Tiere ca. 100 bis 150.



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