Page 23 - CaridinaAusgabe 3/2021
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carIdINa SErraTa odEr Noch sehr nah an der
c. caNToNENSIS? Wildform ist diese
Die Verwirrung ist allerdings groß: Die Black Bee.
einen bezeichnen „Tangerine Tiger“ und Foto: Stephan Tritschler /
„Aura Blue“ als Caridina serrata, die ande- Unter Wasser Freiburg
ren als cantonensis. Exportiert werden sie
als C. serrata – wie sich herausstellte, ist
dieser Name händlerseits jedoch lediglich
geraten. Mikroskopische Untersuchungen
ergaben eindeutig: Beide sind der Art Ca
ridina cantonensis zuzuordnen.
Die Bezeichnung „serrata“ ist daher als
falsch anzusehen, sie wird auch durch häu-
fige Wiederholung nicht richtiger. Die Tüp- Aus der schwarzen
felgarnele wird zwar im Moment ebenfalls Bienengarnele wurde
dieser Art zugeschlagen, erfordert aber die Red Bee zunächst
noch genauere Untersuchungen. in Japan gezüchtet.
Dass momentan die einzige echte Cari Foto: Stephan Tritschler /
dina serrata in der Aquaristik die „Stardust“ Unter Wasser Freiburg
ist, konnte José Requena in mikroskopischen
Untersuchungen zeigen (caridina 1/2019).
ZwEI arTEN: BIENEN UNd TIGEr
Zunächst wurden auch Bienen- und Tiger-
garnelen als Caridina cf. cantonensis ein-
geordnet. Während die Habitate der Tiger-
garnele in Südchina relativ früh gefunden
wurden, war das Biotop der Bienengarnele Zu allen blauen
ein gut gehütetes Geheimnis. Es gab sogar Varianten gibt es
auch eine rotgrundige
Drohungen lokaler Garnelenfänger, die Bä- Entsprechung, wie
che zu vergiften, sollte ihre Lage bekannt diese Steel Red.
werden. Foto: Farschad Farhadi /
Erst 2011 gelang es Chris Lukhaup, Wer- Garnelio
ner Klotz und Andreas Karge, das Habitat
im Bergland von Hongkong zu entdecken.
Dies ermöglichte die Artbeschreibung der
Bienengarnele als Caridina logemanni im
Jahr 2014. Die Tigergarnele wurde im sel-
ben Paper als Caridina mariae beschrie-
ben.
Damit stand fest, dass es sich hier um
zwei verschiedene Arten in der Gruppe
um Caridina serrata handelte und nicht
um Standortvarianten einer Art. Alle Kreu-
zungen dieser beiden Garnelenarten sind literatUr
damit Hybriden und werden daher als Ca Requena, José María, Werner Klotz & Neli Martin (2020): Garnelen im Aquarium –
ridina sp. angesprochen. Dasselbe gilt na- Das Handbuch. Ettlingen. Dähne Verlag, 344 pp.
türlich auch für Kreuzungen mit weiteren Klotz, Werner & Thomas von Rintelen (2014): To „bee“ or not to be – on some ornamental
Arten, die mit C. logemanni und C. mariae shrimp from Guangdong Province, Southern China and Hong Kong SAR, with descriptions of
three new species. Zootaxa 3889 (2): 151-184. DOI: 10.11646/zootaxa.3889.2.1
hybridisieren können.
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