Page 15 - Caridina Ausgabe 3/2019
P. 15
züchterischen Sinne wertvolle und bis
dahin verbreitete Erhaltungszucht bis auf VererBuNGSLeHre
wenige Ausnahmen inzwischen gänzlich Kenntnisse über die Mendelsche Vererbungslehre sind auch für die Garnelen-
ersetzt hat, ist bei der Ausprägung der zucht durchaus hilfreich, zumindest in den unteren Leveln. Mit Voranschreiten
Phänotypen ein deutlicher Abwärtstrend des Prozesses von Gen-Neukombina�onen greifen die Regeln später durch Zu-
zu bemerken. sammenwirken anderer Gene nicht mehr bzw. die Erbgänge auf ein Merkmal
bezogen werden komplizierter. Dennoch sind sie zunächst wich�g für ein fun-
QuaLitÄtSStaNDarD VerWÄSSert diertes Grundverständnis und es empfiehlt sich, diese Gesetze nachzulesen.
Der früher hohe Qualitätsstandard der Far-
ben wird breitflächig verwässert: rot wird
braun, schwarz wird transparent, weiß wird
blau und rosa. Auch die Exoskele�e weisen
Anomalien auf wie etwa die schon bekann-
ten Open Skirt, Balloonhead, Schatzsucher- Foto: Ricardo Castellanos
antennen oder Krüppelwuchs, aber auch
extrem verkürzte Scaphoceriten, stark mi-
nimiertes Rostrum, sich tragflügelmäßig
abspreizende Schilde, unvollständig ge-
wachsene Exoskele�-Segmente und sicht-
bar geteilte Schwanzfächer.
Eine realis�sche Ursache dieser Ent-
wicklung ist darin zu suchen, dass neben
fak�schem Unwissen auch eine erhebliche
Menge an gefährlichem Halbwissen und
falscher Annahmen zur Garnelenzucht all-
gemein und Kreuzungszucht im Speziellen
innerhalb der Szene transpor�ert werden.
In den neuen Medien werden an „New-
bies“ o� auf Hörensagen basierende, meist
lückenha�e Infos weitergereicht. Schlecht Die ursprüngliche Tigervariante.
Foto: Frank Logemann
Crystal Red low grade
von 2009: Auffällig
ist die horizontale
Musterteilung des
Pleons, oben die typi-
sche Bänderung des
Bienenmusters, unten
erinnert es an die mar-
kanten Tigerstreifen.
15