Page 31 - Caridina Ausgabe 3/2016
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PRAXIS
passen. Das Licht bringt die rotweiße
Färbung optimal zur Geltung und der
kleine Rotanteil bringt etwas Farbe ins
Spiel, ohne zu aufdringlich zu sein.
DIE PFLEGE
Ich mache lieber kleine und häufige
Pflegearbeiten, als auf Probleme zu
warten und sie dann erst zu beseitigen.
Ich werde also lieber vorbeugend als
korrigierend tätig. Ein typisches Beispiel
wäre wohl, dass ich die Scheiben des
Aquariums vor dem Wasserwechsel
putze, selbst wenn noch keine Algen zu
sehen sind. Für manchen erscheint die- Crystal red Garnelen sind ideal für kleinere Aquarien geeignet.
ses Vorgehen als pure Zeitverschwen- Foto: Kai A. Quante
dung, aber wenn man regelmäßig die
Scheiben putzt, setzen sich die Algen gar nicht erst fest. Ich nehme von der Wasseroberfläche. Die Stängelpflanzen schneide ich zu-
auch gern eine Zahnbürste und schrubbe die Silikonnähte innen rück, wenn sie es nötig haben, ebenso die Staurogyne und die
im Aquarium richtig gut ab. Wenn sie einmal von Algen überzogen Anubias, die jedoch aufgrund ihres langsamen Wachstums nur
sind, bekommt man sie nur sehr schwer wieder sauber, manch- wenig Pflegemaßnahmen brauchen. Ich wechsle wöchentlich 50
mal auch gar nicht. Wenn man wöchentlich ordentlich schrubbt, Prozent des Wassers. Dazu verwende ich entchlortes Leitungs-
kommt es gar nicht so weit. Immer wenn ich Algen entferne, den wasser. Flüssigen Volldünger, der alle Mikro- und Makronährstoffe
Bodengrund wieder glätte oder die Pflanzen zurückschneide, enthält (auch Stickstoff und Phosphor), gebe ich täglich als Teil
mache ich danach einen großen Wasserwechsel. Wenn bei den meiner Pflegemaßnahmen hinzu, ebenso wie flüssigen Kohlen-
Pflegearbeiten organische Abfallstoffe freigeworden sind, werden stoffdünger.
Von flüssigen Kohlenstoffdüngern in Aquarien ohne CO -Anlage
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halte ich generell sehr viel. Sie beschleunigen nicht nur das Pflan-
PFLEGEARBEITEN zenwachstum, sondern halten dank ihres Wirkstoffs Glutaraldehyd
auch die Algen im Zaum. In hohen Dosen ist dieser Stoff giftig,
Täglich: Filter überprüfen, Licht überprüfen, Garnelen füt- daher muss man die Anwendungshinweise auf dem Etikett von
tern, Gesundheit der Garnelen überprüfen, Flüssigdünger flüssigen Kohlenstoffdüngern genauestens befolgen. Auch sollte
und flüssigen Kohlenstoffdünger zugeben
man direkten Hautkontakt meiden. Normalen Flüssigdünger do-
Wöchentlich: Glas und Filtermedien reinigen, Pflanzen siere ich dagegen sehr gern großzügig. Wenn der Hersteller eine
zurückschneiden, organische Abfallstoffe vom Bodengrund
und den Pflanzen entfernen, 50 Prozent Wasserwechsel mit wöchentliche Dosis empfiehlt, teile ich diese Menge durch sieben
entchlortem Wasser und erhalte so die Düngermenge, die ich täglich zugeben muss.
Diese Dosierung verdopple ich dann. Ich dünge jeden Tag zur
gleichen Zeit, ebenfalls als Teil meiner täglichen Pflegearbeiten. In
sie gleich ausgetragen oder wenigstens so weit verdünnt, dass einem gesunden Pflanzenaquarium ist eine solche Düngerüberdo-
sie keine Algenblüte auslösen können. Algen lieben organische sierung in der Regel überhaupt kein Thema, weil die Pflanzen gern
Abfallstoffe! Während des Wasserwechsels wedle ich jedes Mal auch mehr Nährstoffe aufnehmen, als sie aktuell brauchen, und
vorsichtig mit der Hand über dem Bodengrund. So wird über- sie einlagern. Es ist in der Tat besser, die Pflanzen zu überfüttern.
schüssiger Mulm aufgewirbelt, den ich dann ganz automatisch Bekommen sie nicht ausreichend Nährstoffe, wachsen sie nicht
beim Wasserwechsel mit absauge. Ich fahre auch mit der Hand mehr gut, und dies führt auf lange Sicht zu mickrigen Pflanzen
um die Pflanzen herum und streiche an ihnen entlang. Das mag und Algenproblemen.
nun etwas seltsam klingen, aber so werden organische Abfallstoffe Dieses kleine Aquarium läuft nun seit über sechs Monaten
auch von den Pflanzen entfernt. Auch dies tue ich direkt vor einem und ist der lebende Beweis dafür, wie einfach es sein kann, ein
Wasserwechsel. Aquascape in einem Nanobecken auch auf lange Zeit erfolgreich
Die Mini-Nadelsimse schneide ich etwa einmal im Monat zu- zu pflegen.
rück und sammle die aufschwimmenden Reste mit einem Kescher Text & Fotos: George Farmer
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CAR2016-03_Inhalt_Buch.indb 31 07.07.2016 16:16:59