Page 54 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2022
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Die Stufe darunter ist dann Sand. Hier
gilt es allerdings, auf den Einsatzzweck zu
schauen. Wichtig ist, dass der Sand nicht
scharfkantig ist, wenn man bodenbewoh-
nende oder wühlende Fischarten pflegen
will. Diese haben meist Barteln, die sie sich
beschädigen könnten – ein Einfallstor für
Bakterien. In vielen natürlichen Biotopen,
etwa im Schwarzwasserbereich Amazoni-
ens, besteht der Bodengrund aus abgerun-
deten Sandkörnern.
Beim Einsatz von Sand muss man aller-
dings darauf achten, dass er nicht verklebt.
Der Bereich um die Pflanzenwurzeln ist
1 dafür besonders prädestiniert. Hier kön-
2
nen sauerstofffreie Bereiche mit Schwefel-
wasserstoffentwicklung entstehen (Geruch
nach fauligen Eiern beim Durchwühlen des
Bodengrunds), die den Fischen schaden,
wenn sie an die Oberfläche kommen, etwa
beim Reinigen des Bodengrunds. Deswe-
gen ist Sand häufiger etwas tiefer zu rei-
nigen (durchmischen).
Eine Sonderrolle spielt der kosmetische
Sand, der aus abgerundeten Quarzkügel-
chen besteht und meist weiß oder beige
ist. Er wird gerne als bestimmendes Deko-
element eingesetzt.
Noch kaum verwendet wird der kineti-
sche Sand. Dieser enthält Verbindungen
(etwa auf Silikonbasis), die für einen bes-
seren Zusammenhalt sorgen. Damit kann
man auch Elemente modellieren, die selbst
unter Wasser relativ gut halten. Bislang
werden eingefärbte Sande meist in Aqua-
3 rien für Kinder eingesetzt; sie müssen in
jedem Fall auf Eignung geprüft werden, da
sie manchmal für Wasserlebewesen giftige
Stoffe enthalten.
1 Der Flusskies ist abgerundet und daher
für im Boden wühlende Fische optimal
geeignet.
2 Kies kann auch nur Bestandteil eines
Bodengrunds sein.
3 Größere Steinscheiben simulieren
schneller fließende Gewässer, hier den
Rio Xingu.
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