Page 46 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2022
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Wanderer zwischen den Welten
Die meisten Fische und Wirbellosen sind an
ein Leben entweder im Salz- oder Süßwas-
ser angepasst und können nicht so einfach
wechseln. Der Körper dieser Lebewesen
reagiert je nach Salzgehalt völlig anders.
Das liegt an einem natürlichen Vorgang,
der Osmose.
Süßwasserfische haben im Körper meist
einen höheren Salzgehalt als das umge-
bende Wasser. Bei der Osmose versuchen
sich zwei Salzlösungen unterschiedlicher
Konzentration aneinander anzugleichen.
Deswegen dringt immer Wasser durch die
Fischhaut ein; Süßwasserfische brauchen Bei den Weibchen der Kaisergrundel sind die Farben nur angedeutet.
deshalb nicht zu trinken, sondern geben
ständig Urin ans Wasser ab.
Bei Seewasserfischen ist es genau um-
gekehrt: Sie müssen ständig trinken (und
scheiden das Salz aus dem Seewasser
über einen besonderen Mechanismus ab).
Deswegen ist ein genereller Salzzusatz im
Süßwasseraquarium auch nicht sinnvoll, er
belastet fast immer den Organismus der
Lebewesen.
Einige Fische sind aber in der Lage, sich
umzustellen. Das bedeutet, dass sie sowohl
in Süß- als auch in Salzwasser überleben
können. Im Salzwasser trinken sie, im
Süßwasser nicht. Diese Fische nennt man Kaum bekannt ist, dass Guppys sogar in Seewasser leben können.
euryhalin. Von diesen Lebewesen – über-
wiegend Fischen – wird hier die Rede sein.
Der Rote Argusfisch wird mit
zunehmendem Alter attraktiver.
Die kurzflossigen Mollys aus dem Formenkreis von
P. sphenops vertragen fast alle sehr gut Brackwasser.
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