Page 10 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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       Foto: Mariana A. Moscoso









        das Michelin-Männchen der Fische



        Oase will als einer der führenden internationalen Spezialisten   Aktivitäten in dem Gebiet abrupt abgebrochen werden musste.




        in  Sachen  Wasser  die  globale  Initiative  Shoal  gegen  das  Aus-  Warum das Tier diese außergewöhnlichen Fettringe umgeben, ist


        sterben  von  bedrohten  Süßwasserfischarten  auf  verschiedene   eines der größten Rätsel in der Welt der Süßwasserfische!




        Weise unterstützen. Das erste gemeinsam finanzierte Projekt ist   Die Shoal-Initiative hat 300 bedrohte Süßwasserfische ausge-


        eine Expedition in Kolumbien zu einem Fisch, der seit 1957 nicht   wählt. Die „Suche nach den verlorenen Fischen“ (https://kurzelinks.

        mehr gesehen wurde. Es geht um den Kolumbianischen Fe�isch   de/shoal10) ist der Anfang, ein Fokus auf zehn besonders lange


        (Rhizosomichthys totae), der 1942 von Cecil Miles im Tota-See   nicht mehr dokumentierte Arten.
        gesammelt wurde.                                         In den kommenden Monaten will Oase die Arbeit von Shoal auf
          Dr. Ian Harrison, Mitglied des Lenkungsausschusses der Fach-  vier Kontinenten und in 15 Ländern fördern. Es ist das erste Unter-


        gruppe Süßwasserfische der Kommission für die Erhaltung der   nehmen, das Shoal bei der Suche und dem Erhalt von bedrohten
        Arten in der Weltnaturschutzunion (IUCN), steht bei der Suche   Fischarten unterstützt und sich so für den Erhalt von Süßwasser-
        nach dem fetten Wels zur Seite. Er hat diese bizarr aussehende Art   ökosystemen einsetzt. „Angesichts der Tatsache, dass jede dritte



        einmal als „den Fisch, der dem Michelin-Männchen am nächsten   Süßwasserfischart vom Aussterben bedroht ist, war es noch nie so


        kommt“, bezeichnet. 1999 war er bereits an einer Expedition zum   wichtig wie heute, Lösungen für die weltweite Krise der Süßwasser-

        See beteiligt, die jedoch aufgrund von Bedenken über Guerilla-  Biodiversität zu finden“, meint Oase-CEO Thorsten Muck.
          Allianz für Süßwasserschutz
          Gegenüber den marinen und terrestrischen Habitaten sind die
          Süßwasserbiotope weit zurück in ihrer Erforschung. Das haben
          nun 90 Forschende festgestellt und eine Prioritätenliste aufge-
          stellt, mit der es gelingen soll, die Süßwasserbiotope besser zu
          erforschen. Denn an kaum einer anderen Stelle ist der Arten-


          schwund größer als im Süßwasser – und er findet oft nahezu
          unbemerkt statt. In der „Alliance for freshwater biodiversity“

          sollen die Aktivitäten zur Erforschung dieser Biotope gebündelt

          und intensiviert werden.            Harro Hieronimus  literatur: https://kurzelinks.de/freshwater-alliance
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