Page 59 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2020

Aquaristik_4-2020
08.06.2020 - 11:08:43
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Magazin Aquaristik 4/2020
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Kohlhammer
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mythEn und faktEn „Kieselalgen wachsen nur bei sehr ho- Kieselalgen am Naturstandort. X M Y C
„Kieselalgen sind ein Zeichen für zu schwa- hen Kieselsäurewerten.“ Auch das ist weit- Diese (Meridion circulare) treten
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che Beleuchtung.“ Gegen diese These gehend eine Frage der Konkurrenz. Da Kie- periodisch hauptsächlich im Früh-
spricht die Tatsache, dass sie sich gerade selsäure in so gut wie jedem natürlichen jahr auf. Sie bilden Kolonien.
bei starker Beleuchtung, z. B. bei Neuein- Wasser mit einem Wert zwischen 5 und

richtungen oder Installation neuer Leucht- 20 mg/l vorhanden ist und fast alle höhe-
mittel, besonders schnell vermehren. Das ren Pflanzen Kieselsäure aufnehmen, sinkt

liegt daran, dass die höheren Wasserpflan- der Gehalt meist so weit ab, dass für die

zen noch nicht ausreichend wachsen, da sie Kieselalgen kaum noch etwas übrig bleibt.
länger zur Anpassung brauchen, oder noch Das Paradebeispiel für hohen Kieselsäure-
nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind. verbrauch ist das Hornblatt, Ceratophyllum

Richtig ist, dass Diatomeen auch noch bei demersum. Ein großer Teil der Kieselsäure
relativ schwacher Beleuchtung wachsen verschwindet im Mulm und Filterschlamm

können, da sie dank des Fucoxanthins die durch Adsorption. Nach relativ kurzer Zeit
sogenannte „Grünlücke“ des Lichtspektrums herrscht in den meisten Aquarien, selbst
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optimal nutzen können. Da die Chlorophylle bei regelmäßigen starken Wasserwechseln
der höheren Pflanzen und Grünalgen grünes mit normalen Kieselsäurewerten im Frisch- Sehr klein, sehr beweglich, sehr

Licht ungenutzt reflektieren, sind Kiesel- und wasser, eher ein Kieselsäuremangel als ein schnelle Vermehrung – Kieselalgen

Rotalgen in solchen Fällen im Vorteil. Überschuss. Es ist ein „Problem“, das man der Gattung Navicula.

Der klassische Fall: neu eingerichtet, neue Beleuchtung und nur sehr langsam wachsende

Pflanzen.

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