Page 63 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2018

REPORTAGE

 3.000 Aquarien mit zusammen rund
450.000 Liter Wasser beherbergen das
Zierfischangebot.

käuflich sind, erhalten bei ihm das „Gna-
denbrot“ und auch Exemplare mit defekten
Flossen, die aber nachwachsen, etwa die
Schwanzflossen von Guppys, dürfen hier
so lange bleiben, bis sie wieder „schön“
aussehen. Etwa 120 Aquarien stehen dafür
zur Verfügung, wohl einzigartig im Groß-
handel. „Fische sind unsere Leidenschaft
und das wird bei uns auch so gelebt“, un-
terstreicht Peter Merz.
Dafür sorgen auch die beiden Tierärzte,
die die Anlage regelmäßig betreuen. Nahe- 1
zu alle Mitarbeiter erhalten immer wieder
Schulungen zum Thema Fischkrankheiten.
Denn Peter Merz weiß, dass die meisten So kommen die meisten Fische aus
Fische heilbar sind, wenn ihre Krankheiten Tschechien, Israel, Singapur und Vietnam.
nur früh genug erkannt werden. Insbesondere in Vietnam ist die Qualität
in den letzten Jahren enorm gestiegen,
DIE FISCHE berichtet Peter Merz. Einen Teil seiner
Zur Philosophie des Unternehmens passt, Tiere bezieht er auch über den Berufs- 2
dass etwa 90 Prozent der Fische und Wir- kollegen Aquarium Glaser. Natürlich lässt
bellosen aus Nachzuchten stammen. Peter es sich Peter Merz auch nicht nehmen,
Merz legt Wert darauf und würde gerne seine Lieferanten von Zeit zu Zeit zu be-
mehr auch von privat kaufen, etwa Killi- suchen, um sich von den Haltungs- und
fische, Zwergbuntbarsche und Garnelen. Zuchtbedingungen zu überzeugen und so
Aber die angebotenen Mengen sind oft zu seinen Qualitätsstandard zu halten.
gering. Schließlich werden von den belieb- Peter Merz beliefert ausschließlich den
testen Fischarten jeden Monat Tausende Fachhandel, ein Verkauf an privat findet
gehandelt. Importe mit Wildfängen erfol- nicht statt. Vereine können den Großhan- 3
gen nur dann, wenn nicht ausreichend del nach Anfrage und Terminvereinbarung
Nachzuchten vorliegen. besuchen kommen. Ausgeliefert wird mit
eigenen Fahrzeugen, das Liefergebiet
reicht von der Nordsee bis nach Stuttgart.

DIE ZUKUNFT DER AQUARISTIK
Gefragt nach der persönlichen Sicht auf die
Entwicklung der Aquaristik in Deutschland,
erfährt man von Peter Merz eine positive
Meinung: „Die Talsohle scheint durchschrit- 4
ten, die Rückkehr zu größeren Aquarien und
der Trend zum Naturaquarium machen
sich positiv bemerkbar. Die Aquaristik wird
in den nächsten Jahren zwar nicht den rie-
sengroßen Aufschwung erleben, sich aber 1 Hypseleotris compressa. 2 Papu-
langsam wieder aufwärts entwickeln.“ ligobius uniporus. 3 Sphaerichthys
Tetraodon mbu. Text: Harro Hieronimus, Fotos: O. Helker vaillanti. 4 Moenkhausia agnesae.

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