Page 3 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2018
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EDITORIAL
Liebe Leser,
sind Wildfänge eigentlich noch zeitgemäß? Diese Frage kann man nur mit einem „Ja, …
aber!“ beantworten. Denn nur wenn die Fische nachhaltig gefangen werden, sind sie es.
Ein Beispiel: Seit etwa 30 Jahren werden Rote Neon importiert – ohne dass die
Naturbestände abnehmen. Das liegt daran, dass der Großteil der Fische, die nicht
gefangen oder gefressen werden, in der regenlosen Zeit in austrocknenden Gewässern
umkommt. Dazu sollte man sich klarmachen, dass statistisch von einem Pärchen mit
einer Reproduktionsrate von 1.000 Eiern trotzdem wieder nur ein Pärchen übrigbleibt,
das selbst wieder ablaicht.
Noch ein Aspekt pro Wildfang: Tausende Familien leben in den jeweiligen Her-
kunftsländern vom Fischfang. Würde es ihn nicht geben, müssten sie sich eine andere
Arbeit suchen – etwa das Produzieren von Holzkohle oder Rauschgift.
Trotz allem, auch die Nachzucht wird immer bedeutender. Nicht nur für uns Aqua-
rianer, sondern auch direkt zum Artenerhalt. Denn viele Fischarten sind in der Natur
gefährdet, im Aquarium aber in großen Beständen vorhanden. So kann man die Züchter
dieser Fische mit Fug und Recht als Artenerhalter und Naturbewahrer bezeichnen.
Aquaristik ist also nicht nur ein schönes, sondern auch ein sinnvolles Hobby.
Herzlichst
Ihr
H a r r o H i e r o n i m u s
P.S.: Wir feiern das 25-jährige Jubiläum der Zeitschrift
aquaristik. Aus diesem Anlass finden Sie in dieser
Ausgabe einen großen Sonderteil, der auf 28 Seiten
einen tiefen Einblick in die schönsten Seiten unseres
Hobbys gibt. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim
Entdecken.
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