Page 78 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2017
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REPORTAGE
kunftsplänen schmunzelt Inhaber Mike Schneider:
„Wachsen. Das Gebäude am Gausepatt ist zweistö-
ckig, wobei die obere Etage noch nicht mit Aquarien
ausgestattet ist.“
IMPORT UND EIGENE ZIERFISCHZUCHT
Derzeit beschäftigt Mike Schneider zehn Mitarbeiter.
Eine gute Planung und Arbeiten Hand in Hand sind
bei dieser Unternehmensgröße wichtig, zumal die
Auslieferung der Bestellungen ebenfalls in Eigenregie
erfolgt. Jeder Import hat bereits zugeteilte, gereinigte
Becken, denn die Fische sollen schnell in das auf ihre
Bedürfnisse angepasste Wasser kommen.
Unterstützung bekommt das Unternehmen im
Sommer durch Sohn Julian, der seine Ausbildung ab
August im elterlichen Betrieb beginnt. Mit 20 Expor-
teuren arbeitet das Aqua-Haus zusammen, immer be-
müht, auch Raritäten und im Hobby seltenere, aber
geeignete Fische zu importieren.
Synodontis luci - gen. Durch Umstrukturierung und Ausbau der Zucht Die Zucht von Fischen wird wieder intensiver
pinnis, Zwergfie- sowie des Importgeschäfts fiel die Entscheidung, ab betrieben, man merkt schnell, welche Freude die
der bartwelse aus Februar 2015 nur noch einen Samstag im Monat als schönen, zum Teil seltenen Skalarzüchtungen dem
eigener Nachzucht, Einzelhandel für Privatpersonen zu öffnen. Aquarianer machen. Und diese tummeln sich schon
nutzen jeden Zwi- Derzeit umfasst das Aqua-Haus eine Grundfläche reichlich in diversen Größen in der Zuchtanlage, die ei-
schenraum des
Lochziegels. von 590 Quadratmetern und beherbergt in den beiden nen eigenen Bereich bildet. Es muss rentabel bleiben,
Räumlichkeiten am Koppelweg 6 und am Gausepatt so der Geschäftsmann. Der Zuchtraum verschlingt
39 rund 1.300 Aquarien. Bei der Frage nach den Zu- umgerechnet etwa 3.500 Euro im Monat. So ist ein
Mitarbeiter fast ausschließlich mit der Zucht beschäf-
tigt. Räumlichkeiten, Strom und Wasser sind weitere
Endlos lang er - Kosten. Aber die Freude, die Entwicklung der Fische
scheinende Aqua- zu sehen, spornt an, die Zucht aufrechtzuerhalten und
rienreihen im in die richtigen Bahnen zu lenken.
Aqua-Haus Nr. 1.
MARKTTRENDS IM SORTIMENT
Wie sieht der Inhaber die Entwicklung bei den ge-
handelten Fischarten? „Leider nicht positiv! Lebend-
gebärende boomen. Das Aqua-Haus hat viele Reihen
Aquarien nur für die Lebendgebärenden reserviert.
Man muss sich anpassen, aber die Standard-Top-
80-Fischlisten rauben dem Hobby die Attraktivität.
Warum soll man in ein Geschäft gehen, wenn man
vorher genau weiß, was dort schwimmt? Man kann
Beckenbelegungen nicht rein am Umsatz oder der
Marge des jeweiligen Fisches planen, es gibt weit
mehr als Salmler, Barben und Lebendgebärende. Man
könnte über die Negativfolgen der Standardisierung
von Verkaufsfischen einen ganzen Artikel schreiben.
Die selteneren Fische und die Jungfischaufzucht ma-
chen den Besuch des Handels jedes Mal erneut zu
einem Erlebnis.“ Text & Fotos: Tina Benneker
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