Page 63 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2017
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PRAXIS
Bodendünger
Klassisch wird ein Nährbodensubstrat mit Kies abgedeckt
oder mit aktivem Soil-Bodengrund. Bei dem Nährboden-
substrat wird das Wurzelsystem mit Düngetabletten noch
zusätzlich versorgt. Auch hier gibt es verschiedene Mög-
lichkeiten: Von speziellen Eisendüngertabletten bis hin zu
runden Bällen aus Laterit wird eine Vielzahl angeboten.
Soil-Bodengründe geben nicht nur Nährstoffe ab, sondern
können auch überschüssige aus dem Wasser aufnehmen
und beeinflussen darüber hinaus die Wasserparameter,
indem sie eine Senkung der Härte und des pH-Werts mit
sich bringen.
Für solch guten Pflanzenwuchs sind eine CO -Düngung und
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gut aufeinander abgestimmte Flüssigdünger essenziell.
Kohlendioxid-
düngung
CO ist ein wichtiger Baustein, aus dem die Pflanzen ihre
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Zellen bilden. Folglich ist es zwingend notwendig für das
Wachstum. Nicht ausreichend CO bedeutet einen limi-
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Tagesdünger wird täglich verabreicht und sorgt für einen regel-
tierten Wuchs, was eine verringerte Nährstoffaufnahme
mäßigen Nachschub der verbrauchten Pflanzennährstoffe. Dies
als Folge hat. Mit 20 bis 30 Milligramm CO pro Liter ist
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kommt der natürlichen Konstantdüngung durch fließendes
eine ausreichende CO -Versorgung der Wasserpflanzen
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Wasser im Biotop am nächsten. Außerdem werden so hohe
sichergestellt.
Spitzenwerte vermieden, was das Algenrisiko minimiert.
In der Aquaristik wird gezielt gasförmiges Kohlendioxid
über einen Reaktor ins Aquarium geleitet. Dort löst es
sich im Wasser langsam auf und steht somit als Nahrung
Flüssigdünger für die Wasserpflanzen zur Verfügung. Jüngste Entwick-
lungen von flüssigen Kohlenstoffdüngern arbeiten nach
einem Prinzip, bei dem eine Chemikalie durch bakterielle
Abbauprozesse in Kohlendioxid umgewandelt wird.
Es gibt verschiedene Varianten von Flüssigdüngern: Mi-
Ein Ungleichgewicht der einzelnen Düngerkomponen-
kro- (Versorgung mit Mikronährstoffen wie Eisen und
ten führt zu Kümmerwuchs der Wasserpflanzen und för-
Spurenelemente) und Makrodünger (Versorgung mit
dert Algenwachstum. Deswegen ist auf eine ausgewogene
Makronährstoffen wie Nitrat, Phosphat und Kalium),
Düngung zu achten.
Universal- und Spezialdünger. Flüssigdünger gibt es mit
unterschiedlichen Funktionseigenschaften: Tagesdünger,
der täglich in kleinen Mengen zugegeben wird, oder eben
Dünger, der dem Frischwasser beim Wasserwechsel mit-
Text: J. Jutjajevs, Fotos: M. J. Schönefeld
gegeben bzw. regelmäßig im Aquarium nachdosiert wird.
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