Page 8 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2017
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              Verstärkung im Team                    Ein Drilling kommt selten allein


                                                     Der Rubinbärbling (Danio choprae) ist   samtlänge etwas kleiner als der Rubin-
              Mit  der vorliegenden  Ausgabe  hat    ein alter Bekannter und  erfreut sich   bärbling und unterscheidet sich nur in
              Gerhard Ott begonnen, das „aquaris-    seit  seiner  Neueinführung  großer  Be-  kleinen Details der Zeichnung äußerlich
              tik – aktuelle Süßwasserpraxis“-Redak-  liebtheit. Eine sehr ähnliche Art, D. fla­  von ihm. Die genetischen Unterschiede
              tionsteam mit seinem weitreichenden    grans, wurde bereits 2012 von Kullander   sind allerdings deutlicher. Nächste Ver-
              Fachwissen zu unterstützen. Gerhard    vorgestellt. Nun wurde mit Danio hta­  wandte dieser drei Arten sind die beiden
              Ott, Jahrgang 1954 und Pensionist in   manthinus Kullander & Norén, 2016 eine   aquaristisch gut bekannten Arten Quer-
              Flensburg, ist in der Aquaristikszene re-  dritte,  sehr  ähnliche  Art  beschrieben.   streifenbärbling (D. erythromicron) und
              nommiert. Sein Spitzname „Schmerlen-   Sie bleibt mit etwa 25 Millimetern Ge-  Perlhuhnbärb ling (D. margaritatus).
              Otto“ ist in Anlehnung auf eines seiner
              Steckenpferde  (Schmerlen)  entstan-
              den, wobei sein Fachwissen weit über
              Schmerlen hinausgeht.

                                            Foto: privat














                                                     Der Rubinbärbling (Danio choprae) wird regelmäßig im Zoofachhandel angeboten.
                                                                                                                Foto: I. Seidel



            Die Tektonik ist schuld



                                                                                      Der Malawisee ist einer der biologischen
                                                                                      Hotspots, in dem es in relativ kurzer Zeit zu
                                                                                      einer fast unglaublichen Artenvielfalt – hier
                                                                                      von Cichliden – gekommen ist. Sediment-
                                                                                      untersuchungen haben nun einen wahr-
                                                                                      scheinlichen  Grund  dafür  gefunden.  Vor
                                                                                      800.000 Jahren war der See viel flacher.
                                                                                      Dann hob sich die Region um den Ausfluss
                                                                                      und der Wasserspiegel stieg stark an. Dazu
                                                                                      kamen dann Phasen großer Trockenheit,
                                                                                      in der der Wasserspiegel wieder sank. So
                                                                                      wurden Populationen innerhalb des Sees
                                                                                      getrennt und es kam zur Artentwicklung im
                                                                                      selben Biotop, ein ansonsten schwierig zu
                                                                                      erklärendes Phänomen.

                                                                                      Der Azurcichlide (Sciaenochromis fryeri)
                                                                                      ist eine der attraktivsten Buntbarscharten
                                                                                      des Malawisees.         Foto: Redaktion



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       AQ2017-01_Inhalt-Buch_NEU.indb   8                                                                            21.12.2016   10:14:20
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